Golfregeln
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Golfregeln

"The spirit of the game".

Der wahre Geist des Golfspieles beinhaltet das faire, nach den Golfregeln und der Etikette geführte Spiel.

Das mit der Etikette hat man schnell heraußen. Ist ja eine logische, weil zumeist höfliche Angelegenheit. Mit den Regeln sieht es da manchmal gar grausig aus, wie man hinlänglich weiß. Deshalb hier die wichtigsten zum einprägen.

Vorab einmal die wichtigste Vorgehensweisen:

A) Sie müssen eine Regel anwenden. Sie dürfen nicht mit einem Mitspieler übereinkommen anders zu verfahren. Setzen Sie sich über Golfregeln hinweg, werden Sie disqualifiziert! Lassen Sie es zu, dass jemand regelwidrig spielt werden Sie ebenfalls disqualifiziert!! Sparen Sie sich diese Schmach und spielen Sie nach den Golfregeln.

B) Bevor man den Ball aufnimmt muss der Zähler über das Vorhaben informiert werden. Nachträgliches Kundtun bringt immer Unstimmigkeiten und einen schalen Geschmack mit sich, wenn sich nachträglich trotz Regelkonformität Vorteile aus der Handlung ergeben. Also reden Sie mit Ihrem Zähler.

C) ein Ball ist im "Aus" wenn er mit die äußere (dem Golfplatz abgewandte Seite) gedachte Linie der Begrenzungen nicht mehr berührt

D) ein Ball ist im "Hindernis" wenn er die innere (dem Hindernis abgewandte Seite) gedachte Linie der Begrenzungen berührt.

E) Das korrekte aufnehmen des Balles in einem Hindernis geschieht so:
Markieren Sie die Eintrittsstelle in das Hindernis mit einem Tee. Stecken Sie das Tee nicht im Hindernis in den Boden, sondern am Rand des Hindernisses. Sie würden damit die Beschaffenheit des Bodens testen. Also Hände und Schläger weg vom Boden in einem Hindernis.
Markieren Sie Schnittpunkte die sich nach den Regelanwendungen ergeben ebenfalls mit je einem Tee.
Messen Sie nun eine bzw. zwei Schlägerlängen und markieren sie die gemessene Länge ebenfalls mit einem Tee.
Jetzt erst holen Sie den Ball aus dem Hindernis.

F) Richtig Droppen: den Ball mit ausgestrecktem Arm in Schulterhöhe fallen lassen.

G) Man kann jeden Schlag mit hinzurechnen eines Strafschlages wiederholen. Egal welche Situation man vorfindet. Selbst einen Putt kann man wiederholen. Stellt sich nur die Frage, wann so etwas sinnvoll wäre (Ball läuft über das Green hinaus in ein Wasserhindernis).

H) Überprüfen Sie vor jedem Schlag, ob Sie auch wirklich ihren Ball spielen. Holen Sie ihren Zähler, markieren Sie die Lage und heben Sie ihn dann auf, aber nicht ohne Zähler!

I) Wenn Sie für einen Mitspieler den Ball aufnehmen, müssen auch Sie ihn wieder hinlegen (passiert häufig am Green). Wenn Sie ihrem Mitspieler den Ball geben und er legt ihn wieder hin, kassiert er 2 Strafschläge und dann ist es aus mit der Freundschaft.

 
Boden in Ausbesserung
Regel 25
 kein Strafschlag

 

Eine scheinbar klare Sache. Der Schlag (ein beliebiger Schlag) vollendet sich an einer Stelle, in der der Boden ungewöhnlich beschaffen ist (wird mittels blauen Bodenmarkierungen oder blauen Pflöcken gekennzeichnet). Es kann aber auch eine Platzregel geben, die vor dem Turnier bekannt gegeben werden muss. Die Frage, beim Abholen der Scorekarte: "Gibt es Sonderplatzregeln?" Sollte jeder Golfspieler stellen.
In der Grafik habe ich aus Gründen der Übersicht auf den ganz linken blauen Pfosten verzichtet. Denn so wie sich das Bild zeigt, wäre der Ball gar nicht im "Boden in Ausbesserung". Zieht man eine Linie zwischen den beiden Pflöcken, wird man erkennen, dass der Ball nicht in vollem Umfang im "Boden in Ausbesserung" liegt. Herrscht aber die gezeigte Situation wirklich, so muss der Platzrichter oder Marshall zu Rate gezogen werden.
Ansonsten ist die Sache sehr einfach.

1 Möglichkeit:

a) Man sich zuerst den "Werkzeug" zur Anwendung der Regel. 2 Tees, den längsten Schläger des Bags und seinen Zähler (wichtig).
Man zieht einen gedachten Kreis (2) von der Fahne als Mittelpunkt, der den nächstgelegen Punkt außerhalb des Hemmnisses durchkreuzt (nicht die Eintrittsstelle des Balles!! In diesem Beispiel ist der linke Punkt, der nächstgelegene). Nun steckt man man ein Tee an diese Stelle und misst mit dem Schläger (meist der Driver) 1 Schlägerlänge möglichst entlang dieser gedachten Linie und steckt auch dort ein Tee in den Boden. Nun erst hebt man den Ball auf. Diese beiden Tees beschreiben die Punkte eines Kreises (3) (Mittelpunkt und Radius). Man darf innerhalb dieses Kreises nicht näher zur Fahne (deshalb endet er auch mit dem Schnittpunkt zum Kreis (2)) den Ball fallen lassen. Rollt er weiter als eine weitere Schlägerlänge aus dem Kreis (3), oder überrollt er generell die Linie (2), so muss der Drop wiederholt werden. Gelingt es abermals nicht, darf der Ball hingelegt werden. Jetzt werden die Tees eingesammelt und der nächste Schlag kann erfolgen.

Dass diese Aktion straffrei ist, muss ich wohl nicht erwähnen. Aber erwähnenswert ist, dass sie droppen müssen. Sie dürfen im Boden in Ausbesserung den Ball nicht spielen wie er liegt!

   
Seitliches Wasserhindernis
Regel 26
  1 Strafschlag hinzu außer man spielt den Ball wie er liegt

Ein Seitliches Wasserhindernis wird durch rote Bodenmarkierungen oder Pflöcke gekennzeichnet. Merke: Nicht das Wasser stellt das Hindernis dar, sondern die gedachte Linie von einem Pflock zum anderen bzw. die Bodenmarkierung! Das ist wichtig, weil es dabei sehr leicht passieren kann, dass ein Ball vom falschen Ort gespielt wird, weil man sich "vermessen" hat. In diesem Beispiel ist der Punkt noch deutlich im Wasser. Nicht unwesentlich ist auch, dass ich vor dem Zähler den Ball identifiziert habe, dass es sich auch wirklich um meinen eigenen handelt. Es ist schon oft passiert, dass man einen Ball aufnimmt, Droppt und spielt. Weiter vorne findet man dann den eigenen Ball und kassiert 2 Strafschläge wegen spielen eines falschen Balles.

Man hat beim "Roten-Hindernis" die meisten Möglichkeiten, nämlich 5.

5 Möglichkeiten:

a) man spielt den Ball wie er liegt (1). Keinen Probeschwung, der irgend etwas im Hindernis berührt. Setzen Sie den Schläger nicht auf dem Boden auf, auch nicht am Weg zum Ballsuchen um sich darauf abzustützen.

b) das will oder kann man nicht, daher "Werkzeug" zur Anwendung der Regel holen. 2 Tees, den längsten Schläger des Bags und seinen Zähler. Man zieht einen gedachten Kreis (2), ausgehend von der Fahne als Mittelpunkt durch den Schnittpunkt der Eintrittstelle in das Wasserhindernis und der Linie zwischen den Pflöcken. Dieser Schnittpunkt wird mit einem Tee markiert. Nun nimmt man einen Schläger und misst zwei Schlägerlängen möglichst entlang der Linie (2). Dort kommt wieder ein Tee hin. Nun holt man den Ball und Droppt ihn innerhalb des Halb-Kreises (3). Vollkoffer dürfen den Ball auch im Waserhindernis droppen.

c) man macht das Ritual b) an der gegenüber liegenden Seite. Wie man sieht, ist der Schnittpunkt gar nicht im Wasser. Das bedeutet zwar allgemein keinen Vorteil, könnte aber durchaus sein, dass von dort die Sicht zum Green freier ist. der Rest ist wie im fall b).

d) Man zieht eine Linie (4)durch den ermittelten und durch ein Tee gekennzeichneten Schnittpunkt der Eintrittsstelle und geht so weit zurück bis man sich mit einem Drop auf der Linie (4) wohl fühlt.

e) Man wiederholt den Schlag ungefähr von der ursprünglich gespielten Stelle. War das der Abschlag, so darf man den Ball aufteen. All das sollte relativ rasch gehen um den Spielfluss nicht zu gefährden, aber man soll sich gleichzeitig von niemanden nervös machen lassen.

Der Zähler muss über das Vorhaben immer Bescheid wissen. Das heißt, dass man ihm erklärt was man vor hat.

 

Merken sie sich: Wenn keiner die Eintrittsstelle in das Hindernis gesehen hat, müssen Sie den Ball finden. Wenn sie im Gestrüpp den Ball nicht mehr finden, dann ist er ein verlorener Ball. und sie müssen den Schlag wiederholen, es sei den sie spielen einen provisorischen Ball. Dazu sind die Regeln, was das Hindernis angeht, aber heikel (siehe provisorischer Ball)

Frontales Wasserhindernis
Regel 26
 1 Strafschlag hinzu außer man spielt den Ball wie er liegt
Diese Sache ist die einfachste auf dem Golfplatz und bedarf keiner großen Erklärungen. Das Frontale Wasser ist gelb gekennzeichnet. Wie bei allen Hindernisschlägen gilt:
  • Immer den Zähler holen.
  • Niemals im Hindernis den Schläger aufsetzen, auch nicht nur um sich abzustützen.

Sie haben 3 Möglichkeiten:
a) man spielt den Ball wie er liegt (1). Keinen Probeschwung, der irgend etwas im Hindernis berührt. Setzen Sie den Schläger nicht auf dem Boden auf, auch nicht am Weg zum Ballsuchen.

b) das will oder kann man nicht, daher "Werkzeug" zur Anwendung der Regel holen. 1 Tee und seinen Zähler. Man kennzeichnet den Schnittpunkt der Eintrittstelle in das Wasserhindernis und der Linie zwischen den Pflöcken. Dieser Schnittpunkt wird mit einem Tee markiert. Nun nimmt man den Ball auf und geht so weit entlang der gedachten Linie (2)zurück bis man glaubt, die richtige Stelle für einen Drop gefunden zu haben.

c) Man wiederholt den Schlag ungefähr von der ursprünglich gespielten Stelle. War das der Abschlag, so darf man den Ball aufteen.

 

 
Ball ist unspielbar
Regel 28
1 Strafschlag hinzu

So wie das Problem "seitliches Wasser" wird auch der unspielbare Ball meist falsch angewendet.

Merken Sie sich, dass Sie 3 Möglichkeiten haben:

a) Man wiederholt den Schlag ungefähr von der ursprünglich gespielten Stelle. War das der Abschlag, so darf man den Ball aufteen. All das sollte relativ rasch gehen um den Spielfluss nicht zu gefährden, aber man soll sich gleichzeitig von niemanden nervös machen lassen.

b) das will man nicht, daher "Werkzeug" zur Anwendung der Regel holen. 2 Tees und seinen Zähler. Man zieht einen gedachten Kreissektor (1), der Mittelpunkt ist die Fahne,  durch den Ball. Man misst zwei Schlägerlängen in die eine Richtung, markiert mit einem Tee und in die andere Richtung und markiert ebenfalls mit einem Tee (3). Nun nimmt man den Ball auf und droppt ihn innerhalb dieses Halb-Kreises, dann sammelt man die Tees wieder ein. Achten Sie darauf, dass der Zähler zusieht (vielleicht lernt er daraus diese Regel).

c) Man markiert die Stelle wo der Ball liegt mit einem Tee und legt sich etwas von weitem Sichtbares dazu (Kappe, Headcover, etc), nimmt den Ball auf und geht so weit entlang der gedachten Linie (2) zurück bis man glaubt, die richtige Stelle für einen Drop gefunden zu haben.

Die Variante, "man spielt den Ball wie er liegt" entfällt, weil man ihn ja für unspielbar erklärt (no-na).

 

 
Nächster Punkt der Erleichterung od.
the "nearest point of relief"

Regel 23 bis 26
Kein Strafschlag

Also: Der "nearest point of relief" (NPOR) ist jener nächstgelegene Punkt, an dem ich straflos Erleichterung erlange. Diese Erleichterung kann aufgrund eines unbeweglichen Hemmnisses, eines ungewöhnlich beschaffenen Bodens, oder eines nicht spielbaren Putting-Greens in Anspruch genommen werden.
Meist ist diese Erleichterung bei unbeweglichen Hemmnissen in Anspruch zu nehmen. Im Beispiel ist dies ein Hydrant.

Vorgehensweise:
Man stellt sich hin und testet nicht näher zur Fahne (1) mit dem Schläger den Schwung. Berührt man das Hemmnis nicht mehr oder stört es den Stand nicht mehr, dann setzt man den Schläger vor sich auf. Das ist der "nearest point of relief", im Beispiel der rote Punkt auf der Linie (2). Man steckt ein Tee dort hinein und misst nun eine Schlägerlänge (4) nicht näher zur Fahne (1). Somit ergibt sich der Viertelkreis (4) in dem man nun den Ball droppt.

Wenn aber das unbewegliche Hemmnis nur ihre Spiellinie, nicht aber Stand oder Schwung beeinträchtigen würde, gilt dies nicht als Behinderung.

Passiert das ganze im Bunker, so müssen Sie bei dieser Aktion im Bunker bleiben.

Was sind Hemmnisse?
Hemmnisse sind alles unnatürliche, Errichtetes, Konstruiertes, Platziertes oder etwas auf dem Platz Zurückgelassenes; Strassen und Wege, Rechen, Sitzbank, Ballwascher, Flaschen, Zigarettenpakete, geteerter Weg, Wegbeschreibung aus Stein oder Holz usw.
Sie müssen nur unterscheiden ob es beweglich od. unbeweglich ist. Nur bei unbeweglichen Hemmnissen haben sie diese Erleichterung. Bewegliche Hemmnisse dürfen Sie entfernen!

Bewässerungsanlagen (auch am Green, meist Vor-Green), Wege, hier darf auch auf der anderen Seite des Weges der NPOR gesucht werden allerdings der nächstgelegen Punkt ist maßgebend, Felsen (nicht immer, Platzregeln beachten!).

Provisorischer Ball Regel 27 Kein Strafschlag, wenn sie den ursprünglich gespielten Ball finden
Ein provisorischer Ball wird dann gespielt, wenn Sie Ihren Ball verloren glauben oder Sie den Ball im "Aus" vermuten.

Keinen "Professor" dürfen sie Spielen, wenn der Ball in ein Hindernis (seitliches oder frontales Wasser) fliegt, weil es für diesen Fall ohnehin Regeln gibt.

Jetzt ist es allerdings so, dass es Hindernisse gibt, wo sie nicht vorher sagen können, dass der Ball in das Hindernis geflogen ist.

Beispiel Loch 14 in St. Oswald:
Der Abschlag nimmt einen extremen Slice wahr. Vom Abschlag vermuten Sie ihn im Hindernis, sie sehen jedoch die Eintrittstelle nicht, auch nicht Ihre Mitspieler und einen Forecaddy haben sie nicht. Was tun? Ob Sie den Ball jemals wieder finden?
Über diese Situation wurde schon oft im Clubhaus diskutiert und es gab dazu viele Meinungen. Eine lautete - kein "Professor", weil ja "Rot" gesteckt ist.
Meine Meinung: Sie gehen so vor, dass der Ball verloren sein könnte (ist er ja auch, wenn sie ihn im Gestrüpp nicht mehr finden) nun sagt die Regel aus "Ein provisorischer ...."
eben!
Merken Sie sich: Wenn niemand den Ball fliegen, aufkommen oder aus sonstigen Gründen nicht sieht, spielen Sie einen provisorischen Ball. Sie entscheiden ob sie glauben er sei verloren! Es geht um das Wort "glauben". Der zusätzliche Schlag kostet nichts und beschleunigt das Spiel enorm.
Und selbst, wenn er in ein frontales Hindernis fliegt und keiner sicher ist, wo er eingetreten ist: Er könnte das Hindernis überwunden haben und dann verloren gegangen sein.
Wenn aber alle Anzeichen darauf schließen lassen, dass der Ball im seitlichen Wasserhindernis verloren ging, so darf kein provisorischer Ball gespielt werden.
Jetzt wird´s schwierig: Wann sind diese Anzeichen gegeben?
Na, wenn rundum sonst nichts als seitl. Wasser ist.
Wenn der Ball in hohem Bogen in das Hindernis fliegt (aufspritzendes Wasser signalisiert nicht, dass der Ball dort geblieben ist - lt. Decisions).
Man darf mit dem Zähler übereinkommen, dass sich der Ball so verhalten hat (eben dass er in das Hindernis flog und dort verloren ging).
Auch Fremde dürfen kundtun, wohin der Ball geflogen ist.
Und was nun?: Bleib immer fair zu dir und deinen Mitspielern! Ein vermeintlicher Vorteil wegen eines Balles entpuppt sich gar schnell zu einem Disaster.
 

 
 

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